Auch Zivildienst ist Kriegsdienst

SOZIALER DIENST ?

Nach den gesetzlichen Vorgaben darf der Zivildienst nicht dazu genutzt werden, um reguläre Arbeitskräfte zu ersetzen, das heißt, Zivildienstleistende dürfen lediglich zusätzliche Arbeiten ausführen. Inzwischen wird allgemein davon ausgegangen, daß bei einem plötzlichen Wegfall des Zivildienstes das Pflegesystem zusammenbrechen würde.

Infolge des Zwanges sind Zivis zumeist unmotiviert (und zudem schlecht ausgebildet), die Tätigkeiten ausführen, welche eigentlich nur durch qualifiziertes Personal durchgeführt werden dürfte. Die Qualität der Pflege wird zwangsläufig schlechter.

Entwürdigend ist es zum Beispiel für viele behinderte und alte Frauen, von jungen Männern gepflegt zu werden. Ähnliches gilt für Behinderte, welche während ihrer Individualbetreuung einen regelmäßigen Wechsel der Pflegenden erleben müssen. Es ist nicht verwunderlich, daß viele von ihnen das Gefühl haben, sie sind in dieser Gesellschaft nichts wert. Ein anderer Fakt ist, daß viele Zivildienstleistende schon längst Aufgaben übernehmen, für die sie nicht ausgebildet wurden. So können sie unter Umständen eine Gefahr für die Menschen darstellen. Unter den daraus resultierenden Fehlern leiden in erster Linie die PatientInnen, aber natürlich auch die Zivis selbst. Dies sind Beispiele, welche diesen Dienst als einen unsozialen Zwangsdienst charakterisieren.