Quelle:MAZ

18.02.2003 VOR ORT : POTSDAM : AUF EINEN BLICK

KIRCHLICHER HILFSVEREIN GIBT 100.000 EURO UND PLÄDIERT FÜR WETTERFAHNE
Geld für Garnisonkirchturm

VOLKMAR KLEIN

Der Evangelisch-Kirchliche Hilfsverein (EKH) unterstützt mit 100.000 Euro den Wiederaufbau des Garnisonkirchturms. Man bringe damit etwa ein Fünftel des notwendigen Gründungskapitals für eine kirchliche "Stiftung Internationales Versöhnungszentrum Potsdamer Garnisonkirche" auf, sagte der EKH-Vorstandsvorsitzende Reinhart Lange gestern vor Journalisten. Als "kleinster Partner" fordere man die Evangelische Kirche in Potsdam und Berlin-Brandenburg sowie die Stadt und das Land auf, ihrerseits Geldzusagen zu machen.

Die Stiftung soll nach dem Willen des Potsdamer Kirchenkreises und der evangelischen Landeskirche Eigentümer und Bauherr des Turms sowie Träger der inhaltlichen Arbeit des Versöhnungszentrums werden. Eine Akzeptanz dieser Regelung durch die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), die 5,5 Millionen Euro für den Turmbau gesammelt hat, nennt Lange als Voraussetzung für den Kapitalfluss. Die von der TPG favorisierte Stiftung Preußisches Kulturerbe komme als Träger nicht in Frage, ergänzte EKH-Geschäftsführer Peter Leinemann, man wolle schließlich "keine preußisch-barocke Hülle mit religiöser Tiefgarage". Die Traditionsgemeinschaft habe die Vorstellung, die unteren Räume für Gottesdienste zu öffnen und die oberen Etagen selbst zu nutzen.

Die Stiftung soll nach dem Willen des Potsdamer Kirchenkreises und der evangelischen Landeskirche Eigentümer und Bauherr des Turms sowie Träger der inhaltlichen Arbeit des Versöhnungszentrums werden. Eine Akzeptanz dieser Regelung durch die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), die 5,5 Millionen Euro für den Turmbau gesammelt hat, nennt Lange als Voraussetzung für den Kapitalfluss. Die von der TPG favorisierte Stiftung Preußisches Kulturerbe komme als Träger nicht in Frage, ergänzte EKH-Geschäftsführer Peter Leinemann, man wolle schließlich "keine preußisch-barocke Hülle mit religiöser Tiefgarage". Die Traditionsgemeinschaft habe die Vorstellung, die unteren Räume für Gottesdienste zu öffnen und die oberen Etagen selbst zu nutzen.

In der festgefahrenen Debatte von Kirche und TPG - Leinemann beschreibt sie als "langwierig, aber nicht hoffnungslos" - drängt der Hilfsverein die eigene Seite zum Einlenken in der Frage, ob Coventry-Nagelkreuz oder Wetterfahne die Turmspitze zieren sollten. Man könne sich den historischen Wiederaufbau vorstellen, sagte Pfarrer Lange. "Nicht die äußere Gestalt, sondern Trägerschaft und Nutzung sind entscheidend." Als Versöhnungszentrum und Stadtkirche würde der Garnisonkirchturm eine "moderne Form von Mission bieten", sagte Lange.

Das Nagelkreuz an der Spitze sei zwar kirchliche Beschlusslage, die aber "hoffentlich nicht so fest, dass sie nicht geändert werden könnte", sagte der Vereinsvorsitzende. Gelegenheit böte sich schon am 21. und 22. März bei der nächsten Synode des Potsdamer Kirchenkreises.

ID: 99049

zurück