21.07.2005

Pressemitteilung

Kampagne unterstützt grünes Resozialisierungsprogramm

Am 06.08 bzw. 08.08. warfen US-Bomber Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Bis heute fielen diesem Menschheitsverbrechen Hunderttausende zum Opfer. Der Befehl zum Atombombenabwurf wurde durch Truman in der Potsdamer Karl-Marx-Str.2 erteilt, in der sich die US-Delegation anläßlich der Potsdamer Konferenz einquartiert hatte.

Seit einigen Jahren hat in diesem als Little White House bezeichneten Gebäude die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung ihren Sitz. Die Stiftung versuchte mehrfach, den anliegenden Platz in „Trumanplatz“ benennen zu lassen. Die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär hatte sich von Beginn an gegen diese geschmacklose Idee gewandt und am 06.08.2002 symbolisch und öffentlichkeitswirksam die Trumanvilla in „Hiroshima-Haus“ umbenannt und angeregt, den Platz nach den betroffenen Städten zu benennen.

Wir begrüßen, daß die Potsdamer Bündnisgrünen Idee und Form der Kampagnenaktion nun übernommen haben. Nachdem Bündnis 90 /Die Grünen am 60.Jahrestag der Befreiung keine Möglichkeit gefunden hatten, auch nur eins ihrer ca. 100 Mitglieder zur Teilnahme an der offiziellen Gedenkveranstaltung zu bewegen, wertet die Kampagne das Engagement der Bündnisgrünen als einen ersten Akt tätiger Reue.

Da wir angesichts des bevorstehenden Bundestagswahlkampfes von einer weiteren Profilierung der Potsdamer Grünen in der politischen Sphäre der Kampagne ausgehen, schlagen wir als Nachfolgeaktionen vor:

  • Distanzierung vom geschichtsrevisionistischen Text des „Rufes aus Potsdam“ zum Aufbau einer Garnisonkirchenkopie
  • Durchführung einer Demonstration zum Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow (auch wenn aufgrund der Terminplanung des Kanzlers die Wahl vor dem nächsten möglichen Ostermarsch stattfindet)
  • Blockaden und Umbenennungen von Kasernen und Kreiswehrersatzamt
  • öffentliche Verfremdung des Vertriebenengedenksteins
  • Reinigung des Deserteursdenkmals (bereits in vorherigen Wahlkämpfen erprobt)
  • regelmäßige Mitarbeit im Beirat des Städtischen Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus
  • Antrag auf Streichung Hitlers und Hindenburgs aus der Potsdamer Ehrenbürgerliste
  • mmer gut: Heraushängen von Bettlaken und Pace-Fahnen bei allen Kriegen.

Die Kampagne sichert schon jetzt ihre volle Unterstützung für alle Maßnahmen des grünen Resozialisierungsprogrammes zu und verzichtet auf die Geltend-machung politischer Markenschutzrechte.